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Montag, 2. Mai 2011

Sinfonie Nr. 4 in G-moll (Teil 4)

Da ich mich entschlossen habe, noch Zwischenmusiken zwischen die Sätze einzubinden, sieht der strukturelle Aufbau der Sinfonie nun wie folgt aus:


Erster Satz
Erste Stunde   -   Sonnenuntergang, die Barke setzt sich in Bewegung
Zweite und Dritte Stunde   -    Das Wernes-Gefilde

Zwischenmusik

Zweiter Satz
Vierte und Fünfte Stunde   -   Im Reich des Sokar
Sechste Stunde   -   Der Sonnenleichnam

Zwischenmusik 

Dritter Satz
Siebte Stunde   -   Der Drachenkampf
Achte und Neunte Stunde   -   Kleider für das Jenseits

Zwischenmusik 

Vierter Satz
Zehnte und Elfte Stunde   -   Im Urgewässer
Zwölfte Stunde   -   Morgendliche Neugeburt

Ich freue mich, heute abend mit einem Notenblock bestückt in Bonn in einem Café zu verweilen und zu schreiben. Das habe ich bestimmt ein halbes Jahr schon nicht mehr gemacht. Die Tor-Musik, die jeweils am Ende eines Satzes eingebunden war, wird nun entkoppelt und etwas aufpoliert.

Also bitte heute abend von 20h bis 24h nicht anrufen, es sei denn, ihr habt einen Capuccino dabei.

Sounds like Music

Freitag, 29. April 2011

Sinfonie Nr. 4 in G-moll (Teil 3)

Heute habe ich die grundlegenden Einstellungen für das Layout vorgenommen.
Die Partitur wird DIN A3 hochkant gebunden. Die Stimmen bleiben im DIN A4 hochkant gebunden.

Das Rastral ist vorerst einmal auf 7,2mm eingestellt.

Für die Partitur ansich gilt:

Die Piccolo-Flöte erhält ihr eigenes System.
Die Hornstimmen werden in der Transponierung F angegeben. (Im Original sind es 1/2 in E und 3/4 in C)
Die Trompeten werden in C angegeben. (Auch hier war es im Original E und C)
Musikalische Effekte werden weitestgehend mittels musikalischem Zeichensatz (Streicher-Glissando = Wellenlinie) ausgeführt.
Die erste Seite eines Satzes wird nicht optimiert, d.h. es werden alle Stimmen angezeigt, unabhängig, ob sie pausieren oder nicht.
Kleine Trommel, Becken und Große Trommel werden nicht wie zuerst angedacht getrennt eingezeichnet.

Als Studierziffern werden Buchstaben verwendet, jeder Takt erhält aber seine Takt-Nummer mittig unterhalb des Taktes.
( Die Takte in den Stimmen werden oberhalb der Takte über dem Taktstrich nummeriert)

Die Sprache der Partitur wird Deutsch und Italienisch (nicht Englisch, wie im Original)

Nun, das war, neben einigen Terminen, meine heutige Freizeitbeschäftigung.
Ich denke, ich werde einige Klangschnipsel einfach einmal auf Sounds like Music bereitstellen, sobald ich mit der Eingabe beginne.

Also denn, bis die Tage....

Donnerstag, 28. April 2011

Sinfonie Nr. 4 in G-moll (Teil 2)

Heute habe ich die vier Sätze auseinander gepflückt. Die Sinfonie behandelt die Nachtfahrt der Sonne, also die letzte Reise des Pharaos.

Diese ist in die 12 Nachtstunden unterteilt. Jeder Übergang von einer Stunde zur nächsten ist durch eine Pforte markiert, an der er eine Prüfung ablegen muss.

Jeweils drei Stunden sind thematisch zusammengefasst. Dies war der Satzbildung recht dienlich. Die Tore zwischen diesen vier Sätzen wollte ich eigentlich schon immer etwas deutlicher hervorgehoben haben.

Ich werde für die endgültige Fassung Zwischenmusiken einbetten, die diese thematischen Übergänge deutlicher veranschaulichen.

Dann ist mir noch etwas interessantes aufgefallen. Am Ende des 2. Satzes (6. Stunde) übernehmen die Celli das Bassfundament, während die Kontrabässe eine Quinte darüber als Flagolett spielen.
Alleine das Betrachten der Partitur an dieser Stelle lässt mir einen kalten Schauer den Rücken herunter laufen.

Morgen geht es weiter....

Mittwoch, 27. April 2011

Sinfonie Nr. 4 in G-moll (Teil 1)

Am 27.4.2011 gab es ein sehr anregendes Telefonat.
Gab es bereits mehrere Orchester aus Deutschland und Amerika, die ein reges Interesse an der Aufführung der Sinfonie Nr. 4 in G-moll, Opus 463, hatten, steht die Entscheidung seit diesem Telefonat fest.

Die Uraufführung spielen die Mannheimer Philharmoniker.

Natürlich habe ich mich gleich an eine Bestandsaufnahme gemacht und die handgeschriebenen Originalpartituren gesichtet.
In den nächsten Tagen werde ich eine grobe Einteilung der Arbeitsschritte vornehmen und, um die Eingabe in den Rechner zu vereinfachen, alle Takte durchnummerieren und auch Sicherheitsmarkierungen einzeichnen, die mir helfen sollen, nicht den Überblick zu verlieren, da ich stets von einer Passage jede Stimme einzeln nach einander eingeben werde.

Es wird ein ganzes Stück Arbeit werden und es wird sicherlich auch Momente des Zweifeln kommen, Momente, in denen man sich von der Arbeit übermannt fühlt.

Aber die Musik und die Freude darauf, dass diese Musik von genau diesem Orchester gespielt wird, belohnt einen immer wieder aufs neue.

Über den weiteren Fortgang werde ich hier berichten und Euch daran teilhaben lassen.

Dienstag, 12. April 2011

Stille in der Musik

Stille ist schon immer ein besonderes Thema für mich gewesen.
Während ein Orchester spielt, gibt es eine bestimmte Richtung vor, es erzeugt Emotionen und lädt den Zuhörer ein, sich zu öffnen, sich fallen zu lassen.
Aber erst, wenn eine Pause, ein kurzes Innehalten, das Dahingleiten der Musik unterbricht, ist der Zuschauer für sich allein, - kann reflektieren, diese Mischung aus Gehörtem und eigenen Assoziationen verarbeiten, sich zu eigen machen.
Ich glaube, es sind diese Momente, die er letztlich mit nach Hause nimmt.
Wieviel Stille, wieviel gespanntes Ausharren kann man heute einem Publikum noch zumuten?
Ehrlich gesagt, - ich weiß es nicht.
Die heutige Zeit ist bestimmt vom Rhythmus der Schnellebigkeit. Eine Schnellebigkeit, die sich ausgehend vom Arbeitsleben immer stärker auch ins Private eingeschlichen hat.
Wir werden ungeduldig, wenn etwas nicht sofort erledigt wird. Wir reagieren verärgert, wenn eine Email nicht innerhalb einer Stunde beantwortet ist. Wir machen uns die seltsamsten Gedanken, wenn jemand für eine halbe Stunde einmal nicht telefonisch zu erreichen ist. Wir hören Hörbücher, da man so immer noch etwas anderes nebenbei machen kann.
Selbst wenn der Fernseher läuft, sind wir mit anderen Dingen beschäftigt. Wir bügeln, erledigen noch Arbeiten, die in ihrer unermesslichen Wichtigkeit keinen Aufschub dulden. Wir planen, kochen, telefonieren, surfen im Internet, suchen, hetzen, - hetzen durch unserer Leben, nur um am Ende als Rentner festzustellen, wie entfernt wir doch vom Leben gelebt haben, wie wenig wir mit all unserem Tun und Handeln doch eigentlich getan haben.
Das Leben ist ein reich gedeckter Tisch, aber es wäre fatal, zu glauben, man könnte alles auf einmal essen. Wieviel voller ist der Geschmack, wenn wir, anstatt zu schlingen, einmal genüßlich kauen und genießen?
Fast scheint es mir, als ertragen wir den Moment der Stille, des Alleine-Seins nicht mehr.
Sofort kreisen unsere Gedanken um die vielen kleinen Wichtigkeiten, um To-Do-Listen, um Probleme und Lösungen, um Versäumtes, - und wir vergessen zu schnell, dass wir heute leben.
Das Morgen ist für unsere Träume, das Gestern für unsere Erinnerungen, - Doch das Heute ist unser Leben, mit all seinen Facetten und seinem Reichtum.
Nicht Geld bedeutet Reichtum, es ist die Zeit, bewußt und in vollen Zügen das Leben zu genießen.
Lasst Euch fallen in die Musik, befreit euch von allen Gedanken und lasst euch leiten von den Wogen aus Klängen, mal feinfühlig, verhalten, mal voller Kraft und nicht ermesslicher Größe.
Folgt ihr, denn sie führt euch direkt zu euch, - zu euren Wünschen und Bedürfnissen, Freuden und Ängsten.
Sobald das Orchester einen Moment inne hält, der Raum die letzten Klänge für einen Hauch an Zeit bewahrt, entfaltet Musik seine wahre Größe, offenbart sie eure wahre Größe, denn dann werdet ihr ein Teil von ihr, mit euren Gefühlen, Assoziationen, Gedanken, mit eurem Herzen.
Ihr lasst sie auferstehen und bewahrt sie in eurer Erinnerung als ein unvergessliches Erlebnis auf der Reise zu euch selbst.